Informative und ruhige Diskussion zum Jagdgesetz in NRW

Teilnehmer Debatte zum JagdgesetzAm 12.01.2015 veranstaltete der Grüne Kreisverband zusammen mit der SPD einen Diskussionsabend zur Novelle des Landesjagdgesetzes. Vor der Anhörung im Landtag am 22.01. war dies eine gute Gelegenheit, Standpunkte auszutauschen.

Norbert Meesters, MdL, SPD, betonte, dass im Gegensatz zu den von den Jägern vorgebrachten Vorwürfen der Gesetzentwurf gemeinsam mit allen beteiligten Gruppen erarbeitet worden ist. Die Anhörung sei ein weiterer Zeitpunkt, um Änderungen am Gesetzentwurf vorzunehmen.

Demo im Vorfeld der Infoveranstaltung zum Jagdgesetz

Demo im Vorfeld der Infoveranstaltung

Norwich Rüße, MdL, Grüne, erläuterte den Grund für die Neuauflage des Jagdgesetzes NRW: Wie in andern Bundesländen auch muss das Jagdgesetz an den im Grundgesetz verankerten Tierschutz angepasst werden. Die letzte grundlegende Überarbeitung des Jagdgesetzes stammt aus dem Jahr 1934, danach wurden immer nur einzelne Punkte angepasst. Die Novelle entspringe einem nunmehr vier Jahre dauernden Prozess, permanenten Gesprächen mit einzelnen oder Runden Tischen mit allen Beteiligten.

Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Rudi Mießeler, unterstützte den Vizevorsitzenden des Landesjagdverbands, Georg Kurella, in der Meinung, dass alles bestend geregelt sei und die Jäger intern in der Lage seien, Missstände zu beheben. Die Notwendigkeit von Fallen-und Baujagd, weiterer Bejagung von Füchsen, Totschlagfallen für Marder, der Abschuss von Katzen außerhalb von Ortschaften, Anfüttern (Kirren) von Wildschweinen, um sie in großer Zahl erlegen zu können, die Verweigerung einer Überprüfung der Schusssicherheit der Jäger, zeigten keine Punkte für Kompromisse auf.

Rund 220 Besucher*innen verfolgten die Debatte

Rund 220 Besucher*innen verfolgten die Debatte

Dabei erläuterte Rolf Heller vom Forstbetrieb Blankenheim die Notwendigkeit der Regulierung des Rotwildbestandes, um dem Wald ein Regenerieren zu ermöglichen und die jungen Baumtriebe vor Verbiss zu schützen.

Mit der Novelle des Jagdgesetzes verband Holger Sticht vom BUND NRW kaum Zugewinn für die Tierwelt. Die Forderungen seines Verbandes seien nicht in die Novelle eingeflossen. Er benannte die Streichung von Füchsen und Dachsen aus der Liste der bejagbaren Tiere, das Abschussverbot von Hauskatzen, das Verbot der Jagd von Rabenkrähen und das Fütterungsverbot für Wildtiere.

Moderator Manni Lang führte souverän und ruhig durch die Diskussion. Es gelang ihm, rechtzeitig die Wogen zu glätten und den Abend reibungslos ablaufen zu lassen. Das war nach den der Diskussion vorausgegangenen Protesten der Landwirte und Jäger vor dem Mechernicher Rathaus nicht unbedingt erwartet worden.

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