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Klimakrise und Klimawandelanpassung

Klimakrise und Klimawandelanpassung

Die Klimakrise ist längst hier. Sie ist nicht mehr nur eine abstrakte Bedrohung irgendwo auf der Welt – sie betrifft uns direkt. Die Flutkatastrophe 2021 hat uns allen vor Augen geführt, wie zerstörerisch Extremwetterereignisse sein können. Menschen haben ihr Zuhause verloren, Existenzen wurden vernichtet, Leben wurden zerstört.

Die Wissenschaft warnt seit Jahren davor: die Extreme nehmen zu – Hitzeperioden werden länger und intensiver, Trockenheit gefährdet unsere Landwirtschaft und Wälder, Starkregenereignisse führen zu Überschwemmungen. Im Kreis Euskirchen sind diese Prognosen bereits Realität geworden. Unsere Wälder sterben, denn der Borkenkäfer findet durch die steigenden Temperaturen ideale Bedingungen vor und unsere Flüsse führen immer häufiger extremes Niedrigwasser oder treten über die Ufer.

Energie – Unabhängiger und resilienter

Erneuerbare Energien – lokal ausbauen, gemeinsam profitieren.

Wir wollen erneuerbare Energien so umsetzen, dass sie gut für die Umwelt, uns Menschen und die Resilienz der Stromversorgung sind. Sie machen uns unabhängiger von fossilen Importen, stärken regionale Wertschöpfung und schützen unser Klima – lokal und global. Im Kreis Euskirchen ist in den vergangenen Jahren bereits viel passiert: Mit dem Repowering bestehender Windkraftanlagen in der Zülpicher Börde, dem stetigen Zubau von Photovoltaik – etwa auf Dächern in Mechernich, Euskirchen und Bad Münstereifel – sowie der gezielten Förderung von Nahwärmenetzen aus Biomasse oder Solarthermie sind wichtige Schritte gegangen worden. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im Kreisgebiet liegt mittlerweile bei über 50 %. Das zeigt, dass die Energiewende ist bei uns keine Zukunftsvision mehr – sie findet bereits statt.

Doch das reicht uns GRÜNEN nicht. Wir wollen den Kreis Euskirchen zu einer echten Energie-Region weiterentwickeln, in der Strom, Wärme und Mobilität klimaneutral und regional erzeugt werden.

Dafür fordern wir:

Den massiven Ausbau von Photovoltaik auf öffentlichen und gewerblichen Gebäuden sowie auf geeigneten Flächen, z. B. entlang von Verkehrswegen oder als Agri-PV in der Landwirtschaft. So viele Kitas, Schulen und öffentliche Gebäude im Kreis wie möglich sollen ein Solardach erhalten – das spart Energiekosten und bringt die Energiewende in den Alltag? der Menschen.

Den naturverträglichen Ausbau der Windenergie, insbesondere in ausgewiesenen Vorranggebieten wie rund um Dahlem und Nettersheim. Dabei setzen wir auf transparente Verfahren und die aktive Einbindung der Anwohner*innen.

Bürgerenergieprojekte, bei denen die Menschen vor Ort direkt von der Energiewende profitieren – etwa über Genossenschaftsmodelle oder kommunale Beteiligungen.

Klimaneutrale Kommunen im Kreis: Wir unterstützen die Initiative vieler Städte und Gemeinden im Kreis Euskirchen, ihre Liegenschaften bis spätestens 2045 klimaneutral zu betreiben – durch Sanierung, smarte Steuerungstechnik und erneuerbare Energien.

Resiliente Energiesysteme für den ländlichen Raum: Mit dezentralen Speichern, intelligenter Netzsteuerung und lokalen Notstromkonzepten machen wir unsere Energieversorgung krisenfest – auch mit Blick auf zunehmende Extremwetterereignisse, wie wir sie in der Region schmerzhaft durch die Flutkatastrophe 2021 erlebt haben.
Wir GRÜNE stehen für ökologisch, sozial und lokal eine Energiewende, damit unser Kreis auch in Zukunft lebenswert bleibt.

Bevölkerungsschutz und Klimawandelanpassung: Gemeinsam vorsorgen für eine sichere Zukunft

Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, wie häufigere Extremwetterereignisse, stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. In diesem Kontext leisten die Feuerwehren, Hilfsorganisationen und zahlreiche ehrenamtlich Engagierte im Kreis Euskirchen einen unschätzbaren Beitrag zum Schutz der Bevölkerung. Ihr unermüdlicher Einsatz, insbesondere während und nach der Flutkatastrophe 2021, verdient höchste Anerkennung und Dankbarkeit.​ Seit der Flutkatastrophe hat der Kreis Euskirchen erhebliche Investitionen in den Katastrophenschutz getätigt, um besser auf zukünftige Ereignisse vorbereitet zu sein. Dazu gehören die Anschaffung moderner Ausrüstung und die Verbesserung der Infrastruktur für Rettungs- und Hilfskräfte.

Bei der Planung von Maßnahmen zur Klimawandelanpassung ist es entscheidend, Bevölkerungsschutz und Klimaschutz nicht gegeneinander auszuspielen. Beispielsweise sollten Notfallvorsorgemaßnahmen nicht ausschließlich auf dieselbetriebene Notstromaggregate (z.B. durch PV-Anlagen) setzen. Stattdessen gilt es, nachhaltige und umweltfreundliche Alternativen wie PV-Anlagen zu fördern, die sowohl die Resilienz gegenüber Katastrophen erhöhen als auch den Klimaschutz unterstützen.​

Sensorgestützte Frühwarnsysteme

Konsequenz der Fluterfahrungen 2021 sowie Starkregenereignisse muss die Einrichtung eines interkommunalen und über das Kreisgebiet hinausgehenden sensorgestützten Frühwarnsystems sein. Von der Quelle bis zur Mündung müssen an Erft, Swistbach, Urft und Olef sowie allen anderen Bachläufen Sensoren installiert werden. Außerdem soll zur Erfassung der lokalen Wetterlage in Anlehnung an das Forschungsprojekt DigiKliMap des bio innovation park Rheinland e.V. mit der Installation von bodensensorgestützten Wetterstationen in den Ortschaften des Kreises das Netzwerk zur besseren Vorhersage erweitert werden.

Hitze-Lebensbedrohung reduzieren

Hitze, Dürre und Trockenheit, starke UV-Strahlung und extreme Ozonwerte stellen lebensbedrohliche Lebensumstände dar, mit denen zukünftig immer häufiger, länger und extremer gerechnet werden muss.

Mitteleuropa wird bis Mitte des Jahrhunderts mit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius rechnen müssen, sollten die Pariser Klimaziele nicht erreicht werden. Jährlich sterben in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zwischen 3.000 (2024) und 4.500 (2022) Menschen hitzebedingt, insbesondere Personen im Alter von 75 Jahren und älter. Hitzeschutzpläne und Hitzeaktionspläne helfen dabei auf die Lage vor Ort zu reagieren. Dazu gehören unter anderem die Kennzeichnung von kühlen Zufluchtsorten, die Bereitstellung von Trinkbrunnen und Schattenplätzen sowie die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in den Innenstädten und Orten durch mehr Grün und Sitzgelegenheiten. Zusätzlich werden bauliche und technische Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Installation von energieeffizienten Kühl- und Lüftungssystemen in städtischen Gebäuden in Betracht gezogen. Insbesondere sollten Informationsveranstaltungen und Kampagnen mit Hilfe verschiedener Medien durchgeführt werden, um die Bevölkerung für das Thema Hitze zu sensibilisieren und über Schutzmaßnahmen zu informieren.

Sensibilisierung der Bevölkerung

Die enge Zusammenarbeit zwischen Behörden, Hilfsorganisationen und der Bevölkerung ist dabei unerlässlich.
Derzeit fehlt es in der Bevölkerung mehrheitlich leider noch an der notwendigen Sensibilisierung dafür, dass die geopolitische Lage und die multiplen Krisen zu einer veränderten Einstellung und Bewusstwerdung führen müssen. Daher muss auch im Kreis Euskirchen informiert, gehandelt und umgesetzt werden. Wir fordern, dass der Kreis aktiv die Sensibilisierung der Bevölkerung im Hinblick auf Eigenvorsorge und mögliche Gefahren (u.a. Starkregen, Hitze, Waldbrand) vorantreibt. Denn den Bürger*innen im Kreis kommt eine ebenso zentrale Rolle zu wie der Verwaltung.

Bevölkerungsschutz bedeutet auch, dass jede*r von uns sich selbst so gut schützt wie möglich. Das entlastet Einsätzkräfte im Ernstfall, aber verhindert auch das Gefühl von Panik und Ohnmacht. Die individuelle Katastrophenvorsorge zum Beispiel in Form von einem Notfallvorrat an Wasser, Lebensmitteln und stromunabhängigen Lichtquellen ist daher enorm wichtig. Durch gemeinsame Anstrengungen können wir den Herausforderungen des Klimawandels begegnen und gleichzeitig den Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger gewährleisten.​

Klimakoordination für den Kreis Euskirchen

Die Mehrheit im Kreistag aus CDU, FDP und UWV hat die Streichung der Klimakoordinationsstellen beschlossen. Ausgerechnet jene Stellen, die dafür sorgen könnten, dass wir den Herausforderungen der Klimakrise entschlossen begegnen. Es scheint, als hätten CDU, FDP und UWV nichts aus den extremen und verheerenden Wetterereignissen der vergangene Jahre gelernt.

Die Streichung der Klimakoordinationsstellen bedeutet nichts anderes als das Ende eines zentralen Ansatzes zur Bewältigung der Klimakrise im Kreis Euskirchen. Ohne diese Stellen fehlt es an einer klaren Strategie, an Vernetzung zwischen den Kommunen und an einer effektiven Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung. Die Aufgaben werden stattdessen auf die ohnehin überlasteten Kommunen abgewälzt.– ein unverantwortlicher Schritt. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert daher, Klimaschutzkoordination weiterhin in der Verantwortung des Kreises zu behalten, dadurch die Städte und Gemeinden zu entlasten und in ihren Bestrebungen im Rahmen von Klimaschutz und Klimawandelanpassung zu unterstützen.

Wir alle profitieren von einer koordinierten Herangehensweise: So kann zum Beispiel Hochwasserschutz nicht an Gemeindegrenzen enden, genauso wenig wie Maßnahmen gegen Trockenheit oder Hitzeinseln in unseren Städten, vor allem im Norden des Kreisgebiets. Uns verbindet dieselbe Herausforderung.

Wir GRÜNE setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass der Kreis Euskirchen seiner Verantwortung gerecht wird. Wir kämpfen für eine Politik, die nicht nur kurzfristige Einsparungen im Blick hat, sondern die Zukunft unserer Region sichert. Denn eines ist klar: Die Kosten des Nichthandelns werden um ein Vielfaches höher sein als die vermeintlichen Einsparungen von heute. Jeder Euro, den wir jetzt in den Klimaschutz investieren, spart uns morgen Millionen – und bewahrt uns vor unermesslichem Leid.

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