Während in NRW bereits Anfang April die Wälder brennen, der Deutsche Städtetag wegen anhaltender Trockenheit zum Wassersparen aufruft und Extremwetterlagen immer häufiger zur Realität werden, hat die Kreistagsmehrheit aus CDU, FDP und UWV – mit Unterstützung der AfD – beschlossen, beide Stellen der Klimaschutzkoordination auf Kreisebene zu streichen.
Die Entscheidung vom 9. April ist nicht nur ein fatales politisches Signal, sondern hat auch ganz praktische Folgen: Klimaschutzkoordination ist keine abstrakte Verwaltungstätigkeit – sie ist zentral für die Umsetzung konkreter Maßnahmen vor Ort. Sie informiert über Fördermittel, entwickelt gemeinsam mit den Kommunen Strategien und hilft dabei, Maßnahmen effektiv umzusetzen.
Mit dem Wegfall dieser Stellen wird aktiver Klimaschutz in den Kommunen ausgebremst.
370.000 Euro sollen durch die Streichung eingespart werden – ein Betrag, der angesichts der Kosten von Hochwasserschäden, Dürren und Waldbränden wie ein Tropfen auf dem heißen Stein wirkt. Die Folgen des Klimawandels sind längst Realität – auch hier im Kreis Euskirchen. Und sie verursachen heute schon immense Kosten.
Dennoch wurde entschieden: Klimaschutz sei „nicht Aufgabe des Kreises“, sondern könne „rotierend von den Kommunen übernommen“ werden. Diese Aussage von Frederik Schorn (Fraktionsvorsitzender FDP-Kreistagsfraktion) zeigt, wie wenig Verantwortungsbewusstsein für das drängendste Thema unserer Zeit in der Mehrheit des Kreistags vorhanden ist.
Wir brauchen mutige Politik für eine nachhaltige Zukunft – keine kurzsichtigen Kürzungen, die die nächsten Generationen teuer bezahlen müssen. Nur durch vernetztes, kooperatives und koordiniertes Handeln kann der Klimawandel bekämpft werden. Dafür braucht es zentrale Anlaufstellen, Fachkompetenz und strategische Steuerung – keine Flickenteppiche und Zuständigkeitswirrwarr. Die Menschen im Kreis Euskirchen verdienen eine Politik, die Verantwortung übernimmt – für heute und morgen.
Wir werden weiter dafür kämpfen, dass Klimaschutz nicht unter Haushaltskürzungen leidet, sondern als das verstanden wird, was er ist: eine Pflicht gegenüber unserer Zukunft.
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