Heute vor 30 Jahren ereignete sich eine Explosion im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine, die zum atomaren Super-GAU führte. Weite Teile Mitteleuropas wurden mit radioaktiver Strahlung belastet und verseucht. Noch bis heute dauern die Folgen an, die selbst die schlimmsten Befürchtungen von Atomkraftgegnern und Wissenschaftlern übertrafen. Hier zeigte sich, dass Radioaktivität keine Landesgrenzen kennt.
Auch nach 30 Jahren ist die Havarie von Tschernobyl nicht im Ansatz bewältigt und dennoch planen die Ukraine und die EU-Kommision die Laufzeit von 15 ukrainischen Reaktoren zu verlängern, sowie zwei Uralt-Reaktoren zu Ende zu bauen. Unbeeindruckt von Tschernoblyl und Fukushima wird europaweit weiter auf eine Technologie gesetzt, die wir Menschen nicht beherrschen können. Ob Tihange, Doel, Cattenom oder Fessenheim – um nur einige der Pannenmeiler zu nennen – die Gefahr wird fahrlässig missachtet und von den Verantwortlichen heruntergespielt.
Auch wenn wir für den Atomausstieg in Deutschland, Europa und in der ganzen Welt noch einen langen Atem brauchen, werden wir GRÜNE im Kreis Euskirchen weiterhin daran mitwirken. Weniger als 100 km Luftlinie entfernt steht das Kernkraftwerk Tihange, das ständig mit neuen Störfällen auf sich aufmerksam macht und eine der größten Gefahren für unsere Region – die Heimat vieler Hunderttausender Menschen – ist. Am 17. April 2016 demonstrierten wir zusammen mit rund 1.300 Atomkraftgegnern im belgischen Lüttich gegen den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Tihange und Doel. Zusammen mit den GRÜNEN Kreisverbänden Aachen, Köln und Düren organisierte der Kreisverband Euskirchen Busse zur Demo. Alleine aus unserem Kreis beteiligten sich 51 Menschen an der Kundgebung und setzen ein Zeichen: „Stopp Tihange und Doel“. – Allen, die sich Zeit genommen haben, um gegen diese unbeherrschbare Risikotechnologie zu demonstrieren, vielen Dank für die große Unterstützung.
Der 30. Jahrestag des Reaktorunglücks von Tschernobyl mahnt uns, den Atomausstieg weiter voranzutreiben – In Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt! So werden wir auch weiterhin aktiv gegen die strahlende Gefahr vorgehen und Anti-Atom-Aktivitäten unterstützen.
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